... darüber muss man schweigen.
Der Philosoph Ludwig Wittgenstein beendet nach einem folgenschweren Vorfall seine Tätigkeit als Volksschullehrer und flüchtet in ein Kloster. Als mittelloser Mann, der sein beträchtliches Erbe verschenkte, verleugnet er seine Herkunft aus der reichen Familie Wittgenstein, um sich selbst zu finden. Er erkennt nicht nur seine persönlichen Schwächen, sondern auch den Irrtum in seinem philosophischen Werk. Zudem machen es ihm die spannungsgeladenen Jahre der Zwischenkriegszeit nicht einfach, zu seiner Homosexualität zu stehen. Die unerwartete Hilfe eines Mönchs und der Küchengehilfin des Klosters führt ihn zu einer wichtigen Entscheidung, die ihn zu dem gemacht hat, was er ist: einer der wichtigsten Philosophen des 20. Jahrhunderts.
Ein Film über Wittgenstein
Wittgensteins Suche nach dem Sinn des Lebens aus philosophischer Sicht und seine Selbstsabotage im ganz persönlichen Bereich sind die beiden zentralen Themen des Films. Der Film beginnt, als Wittgenstein mit jeglicher Philosophie abgeschlossen hat. Die großen brennenden Fragen der Philosophie, die er meinte, gelöst zu haben, lassen ihn jedoch nicht zur Ruhe kommen. Er begegnet seinen Ängsten und Dämonen und erkennt, dass seine philosophische Weiterentwicklung eng mit seiner persönlich-privaten Selbstannahme zusammenhängt. Ein Mönch und eine Küchenhilfe öffnen ihm das Tor zur Erkenntnis und auch zur Lösung seiner quälenden Fragen. Er beginnt, zu seiner Homosexualität zu stehen und öffnet sich auf emotionaler Ebene. Der Film endet mit seiner Reise nach Cambridge, wo er seiner zweiten und reifen Schaffensperiode entgegen fährt.
Wir möchten das Interesse für einen Österreicher wecken, der als Philosoph zwar weltweit bekannt ist, aber als Mensch ein wenig beschriebenes Blatt ist. Wir wollen Interesse für einen Mann wecken, der alle Bequemlichkeiten des Lebens abgelehnt hat, um zu Ruhe, Reinheit und Klarheit seines Denkens zu kommen. Ein Mensch, der ein rastlos Suchender war, für den ein Leben ohne Kunst und Poesie undenkbar war. Seine Homosexualität, die für ihn sein Leben lang ein großes Problem war, wurde durch die Intoleranz seines konservativen Elternhauses und auch des immer stärker werdenden Nationalsozialismus dieser Zeit noch gravierender. Er dachte deshalb oft an Selbstmord. Dies ist der erste Film über Wittgenstein, der die Wechselwirkung zwischen seiner persönlichen und seiner philosophischen Entwicklung zeigt.